Land und Leute kennenlernen, in eine andere Kultur eintauchen, neue Freundschaften knüpfen: Seit mehr als 40 Jahren lebt das St.–Georg–Gymnasium die deutsch–französische Freundschaft in Form eines gegenseitigen Schüleraustausches. Nachdem Jugendliche des Georgs im März ins französische Armentières gereist waren, ist nun die französische Gruppe zu Gast in Bocholt. Am 8. Mai begrüßte Gudrun Koppers die Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler aus Armentières im Georgs (Foto 1.v.r.). Die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Bocholt hob dabei das besondere Datum hervor: den Tag der Befreiung Europas von den Schrecken des
Nationalsozialismus‘. Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht bedingungslos, der Zweite Weltkrieg endete. An solch einem Datum sei es besonders wichtig hervorzuheben, wie wichtig die Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland, zwischen der Schule Saint Jude in Armentières und dem St.–Georg–Gymnasium in Bocholt ist, erklärte Gudrun Koppers. Unbefangen und herzlich seien die Jugendlichen aufeinander zugegangen, erklärt Schulleiterin
Hilke Smidt. Ende März waren Bocholter Lehrkräfte mit rund 25 Schülerinnen und Schülern in der nordfranzösischen Stadt nahe der belgischen Grenze zu Gast. Untergebracht bei den Familien der Austausch–Schüler erlebten alle den französischen Alltag hautnah – vom landestypischen Essen bis zu Diskussionen über die politische Lage im Land. Noch bis Freitag, 12. Mai, genießt nun die Gruppe aus Armentières ihre Zeit in Bocholt. Nach dem großen Hallo zum Wiedersehen wartete ein volles Programm auf die Gäste: Besuche in Köln und Münster standen ebenso darauf wie ein Ausflug zum Kletterwald in Borken. Armentières und Bocholt verbindet viel: wunderschöne historische Rathäuser zum Beispiel. Oder eine florierende Textilindustrie, die für wirtschaftlichen Aufschwung im 19. und 20. Jahrhundert gesorgt hat. Und seit mehr als 40 Jahren verbindet beide Städte eine ganz besondere Freundschaft, die Jahr für Jahr, mit jedem weiteren Austausch der beiden Gymnasien gefestigt wird.

Text: R. Wittag
Foto: Georgs