Schüler*innen putzen Stolpersteine

Der Jahrgang 10 unserer Schule putzte in den vergangenen Wochen im Rahmen des Geschichtsunterrichts die Stolpersteine in Bocholt. Die vielen Steine in unserer Stadt erinnern uns an die tragische Zeit und die Angst, in der die jüdische Bevölkerung während des Holocausts zur Zeit des zweiten Weltkrieges leben musste. Ein schlimmes, aber wichtiges Thema, das viele Jugendliche in der heutigen Zeit gar nicht mehr vor Augen haben. Aus diesem Grund ist es die Aufgabe unserer zwei Geschichtslehrerinnen, Frau D. Ischinsky und Frau L. Bollwerk, uns dieses Thema näher zu bringen. Vor allem in einer Zeit, in der Antisemitismus sowie Rassismus leider immer häufiger vorkommt.
Die Stolpersteine kennzeichnen die Orte, an denen die Juden ihren letzten freiwillig gewählten Wohnort hatten. Man „stolpert“ gedanklich über die Steine, welche an die jüdischen Personen Bocholts erinnern. Um die Aufschrift der Stolpersteine lesen zu können, beugt man sich etwas herunter. Symbolisch verbeugt man sich also vor den Menschen, die diese grausame Zeit miterlebten. Während der nationalsozialistischen Diktatur erhielten die Menschen in den KZs Nummern, auf den Stolpersteinen erfolgt das Gedenken durch das Nennen der Namen der Menschen. Dies zeigt, dass auch jüdische Menschen in unserer Gemeinschaft wertgeschätzt und willkommen sind.
Alle 49 Stolpersteine wurden auf die vier Klassen verteilt. Zusammen mit unseren Lehrerinnen und den richtigen Putzutensilien machten sich die Kleingruppen mit dem Fahrrad oder zu Fuß auf den Weg zu den Denkmalen.
Wir wandten viel Mühe auf, um die Steine zu säubern und wieder zum Glänzen zu bringen. Danach Informierten wir uns per App über die einzelnen Personen, dessen Denkmal wir putzten.
Nach unsere jährlichen Putzaktion strahlen die Stolpersteine wieder und fallen jedem Bocholter erneut ins Auge.
Am 27. Januar 1945 wurde das KZ Auschwitz befreit, dieses Datum wurde 1996 zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Stolpersteine erinnern nicht nur an diesem Tag an die vielen Menschen, die ihr Leben während dieser Zeit verloren.
Text: Mira Pennekamp und Florian Lehmkuhl aus der 10c