Tolle Erfolge beim Essaywettbewerb Philosophie

Wie in jedem Jahr haben die Schülerinnen und Schüler der Philosophiekurse der Q1 bei Herrn Marke am Essaywettbewerb Philosophie teilgenommen. Aus vier Themen konnten sie eines auswählen, zu dem sie einen etwa vierseitigen Essay verfassen sollten. Dabei waren einige Schülerinnen und Schüler besonders erfolgreich: Franziska Boland, Marie Tewordt, Phil Nehring, Tim El Masalme (Q2) und Linus Emmerich wurden von der Bezirksregierung Münster wegen ihrer besonderen Leistungen mit Urkunden ausgezeichnet. Der Essay von Linus Emmerich war sogar derartig gelungen, dass er an der Winterakademie Philosophischer Essay in Münster teilnehmen konnte, dem Bundesentscheid für ganz Deutschland. Einige Eindrücke hat er im Folgenden notiert. Der Essaywettbewerb war also wieder ein voller Erfolg!

Text: O. Marke
Foto: Schule

Bericht von Linus Emmerich:  

Vom 7. bis zum 10.02.2023 fand nach zwei Jahren Online-Veranstaltung die philosophische Winterakademie endlich erstmals wieder in Präsenz im Franz-Hitze-Haus Münster statt. Die 25 erfolgreichsten Teilnehmer*innen des bundesweiten Essaywettbewerbes versammelten sich am Dienstag Nachmittag zum jährlichen Bundesentscheid. Allerdings ist es nicht unbedingt der Wettbewerb, auf den es in den vier Tagen ankommt, sondern der gehaltreiche Austausch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander. Damit ging es bereits kurz nach Ankunft los: Es wurde sogar schon vor der offiziellen Begrüßung ein Stuhlkreis aufgebaut und fleißig debattiert, insbesondere über die Themen der Essays aus der ersten Runde. Nach der abendlichen Einführung und Informationsveranstaltung zum Verfassen von Essays, die von Dirk Sikorski gehalten wurde, dem (Beg-)Leiter dieses ganzen Programmes, gingen die meisten schon ziemlich früh ins Bett, um für den nächsten Tag ausgeschlafen zu sein. Denn um 8:00 Uhr begann bereits die Bearbeitungszeit für die zweiten Essays, die innerhalb von vier Stunden ohne Recherche auf Englisch oder Französisch verfasst werden mussten. Als Ausgleich gab es am Nachmittag neben einer Stadtführung durch Münster viel Freizeit. Erst am Abend gab es eine Einführung in das eigentliche Thema dieser Veranstaltung: „Wie reich darf man sein?“ Die Teilnehmenden sollten diesbezüglich in Kleingruppen etwas zur Begrüßung der Jury vorbereiten, die am nächsten Tag anreiste. Man war nicht an Formalitäten gebunden, sondern sollte einfach frei Inhalte zusammentragen, die sich in irgendeiner Art und Weise vorstellen ließen.Dieser Handlungsspielraum zahlte sich am Donnerstag aus: Das Thema wurde von vielen verschiedenen Seiten in ganz unterschiedlicher Art und Weise beleuchtet. Von Präsentationen über Talkshows bis hin zu Rollenspielen war alles dabei. Während die Jury damit beschäftigt war, die 25 verfassten Essays zu lesen (zu verstehen) und auszudiskutieren, hat Dr. Dagmar Comtesse von der Universität Münster einen Workshop zum Begriff des Reichtums vorbereitet. Danach gab es eine sehr interessante Präsentation von Prof. Dr. Christian Neuhäuser aus der TU Dortmund, in der die Auswirkungen von Reichtum auf die Gesellschaft kritisch betrachtet wurde. Unter anderem war ein Lösungsvorschlag bezüglich der Probleme im Kapitalismus die Einführung eines Existenzminimums sowie eines Existenzmaximums. Am nächsten (und letzten) Tag gab es einen zweiten Vortrag von Prof. Dr. Christian Thien aus der WWU Münster, der in gewisser Weise die Gegenposition zum ersten darstellte. Dabei gab es erneut viel zu debattieren und gleichzeitig war es gewinnbringend, den beiden Professoren beim kultivierten Austausch von Argumenten untereinander beizuwohnen. Nach einer kurzen Rekapitulation und einem weiterführenden Austausch fand auch schon die Siegerehrung statt, bei der die beiden Gewinner Oskar Wienecke und Jesko Veenema noch einmal die Gelegenheit bekamen, dem Publikum (unter anderem der angereisten Vertreterin des Schulministeriums NRW, Frau Defort) ihren Essay zu präsentieren. Diese Chance wurde auch gleich dazu genutzt, um offen den auf „Kontinentaleuropa fokussierten“ Philosophieunterricht in deutschen Schulen zu kritisieren. Die Siegerehrung wurde wie jedes Jahr musikalisch von Teilnehmerinnen und Teilnehmern begleitet. Mit dem Abschied an jenem Freitag war die Akademie jedoch noch längst nicht beendet. Ein Nachtreffen ist bereits in Planung und auch die Debatten gehen in WhatsApp-Gruppen weiter. Also ein voller Erfolg!