Internationale Klasse

Seit Oktober 2016 nimmt unsere Schule eine größere Zahl von Flüchtlingen und Migranten auf, die im Rahmen einer zweijährigen Erstförderung beim Erwerb der deutschen Sprache unterstützt werden. Neben der Vermittlung von sprachlichen Kompetenzen (DAZ) ist es uns ein besonderes Anliegen, den Schülerinnen und Schülern die Eingewöhnung und Integration in die Schulgemeinschaft zu erleichtern. Zu diesem Zweck werden jedem Neuankömmling zwei Patinnen oder Paten aus der eigenen Regelklasse zur Seite gestellt, um die Eingewöhnung und den Aufbau sozialer Kontakte zu erleichtern. Die große Hilfsbereitschaft und das besondere Verantwortungsgefühl dieser Helferinnen und Helfer zeigt, dass viele unserer Schülerinnen und Schüler den Leitgedanken des Georgs, die Schule gemeinsam als lebendigen und weltoffenen Lern- und Erfahrungsraum zu gestalten, verinnerlicht haben.

Als Ganztagsschule integriert das St.-Georg-Gymnasium seine neuen Schülerinnen und Schüler natürlich auch über die Teilnahme an AGs in die Schulgemeinschaft. Diese Angebote am Nachmittag werden von vielen unserer zugewanderten Kinder und Jugendlichen gern wahrgenommen. Da eine den eigenen Fähigkeiten und Interessen gerecht werdende Ausbildung sowie die darauf aufbauende spätere Berufstätigkeit aus unserer Sicht entscheidende Bedingungen für eine nachhaltige Integration in unsere Gesellschaft darstellen, haben wir es uns zum Ziel gesetzt, Flüchtlingen und Migranten, die unsere Schule nach der neunten Klasse verlassen, mindestens einmal ein ihren beruflichen Vorstellungen und Wünschen entsprechendes Praktikum anzubieten.

Die Zusammenarbeit und das Zusammenleben mit unseren neuen Schülerinnen und Schülern stellt sicher eine viele Ressourcen beanspruchende organisatorische und pädagogische Herausforderung dar, vor allem aber bietet es – und das erleben Lehrkräfte genauso wie Mitschülerinnen und Mitschüler jeden Tag – die große Chance, interkulturelles Miteinander als wertvoll und gewinnbringend zu erfahren, denn es trägt dazu bei, Vorurteile abzubauen und Gemeinsamkeiten im Fühlen, Denken und Handeln zu entdecken, also etwas für’s Leben zu lernen.

Tobias Lampe