Praktische Philosophie in 5-10

„Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ (Sokrates, um 423 v. Chr.) 

Zur besseren Unterscheidung der Fächer muss man wissen, dass das Fach Praktische Philosophie in der Unter- und Mittelstufe unterrichtet wird, das Fach Philosophie hingegen in der Oberstufe.  

Das Fach Praktische Philosophie wird am St.-Georg-Gymnasium durchgehend von den Klassen 5 bis 10 (in G8) unterrichtet, und zwar als Alternative zum konfessionsgebundenen Religionsunterricht. Die Kinder werden quasi automatisch Praktische Philosophie haben, wenn sie weder katholisch noch evangelisch sind, wobei sie auch für die Religionskurse angemeldet werden können. Das bedeutet, dass in den Kursen für Praktische Philosophie häufig andere Religionen als die christliche vertreten sind, aber auch konfessionslose Kinder oder Kinder aus christlichen Religionsgemeinschaften teilnehmen, die nicht katholisch oder evangelisch sind. Wollen Sie, dass Ihr Kind Praktische Philosophie belegt, obwohl es evangelisch oder katholisch ist, benötigen wir eine formlose Abmeldung vom Religionsunterricht (der laut Schulgesetz den Regelunterricht darstellt).

Thematisch beschäftigen wir uns im Unterricht mit grundsätzlichen philosophischen Fragen, die der Lebenswelt der Kinder entstammen. Dabei stehen in jeder Klassenstufe die sogenannten kantischen Fragenkreise im Mittelpunkt. Je älter die Schülerinnen und Schüler werden, umso differenziert und detaillierter nähern wir uns diesen Fragenkreisen an. Sie lauten: 

  1. Die Frage nach dem Selbst 
  2. Die Frage nach dem Anderen 
  3. Die Frage nach dem guten Handeln 
  4. Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft 
  5. Die Frage nach Natur, Kultur und Technik 
  6. Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien 
  7. Die Fragenach Ursprung, Zukunft und Sinn

Die Bedürfnisse, natürlich gewachsenen Fragen und Wissensbedarfe der Kinder und Jugendlichen stehen im Unterricht im Mittelpunkt. Dieser soll sie in einer komplexen Welt befähigen, Standpunkte zu hinterfragen, eigene Positionen argumentativ zu vertreten und mit Hilfe der Vernunft ein lebensweltlich relevantes Selbstbild zu entwickeln. 

Oliver Marke

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